
Photovoltaik-Anlagen sind eine tolle Möglichkeit, umweltfreundlichen und kostengünstigen Strom zu erzeugen. Doch damit die Anlage auch langfristig optimal funktioniert, muss sie regelmäßig gereinigt werden. Denn Schmutz, Staub, Laub, Vogelkot und andere Verunreinigungen können die Leistung der Solarmodule beeinträchtigen und zu Ertragseinbußen führen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie und warum Sie Ihre Photovoltaik-Anlage reinigen sollten.
Warum ist die Reinigung wichtig
Die Reinigung steigert die Effizienz &
Lebensdauer Ihrer Anlagen
Die Reinigung der Photovoltaik-Anlage ist wichtig, um die Effizienz und die Lebensdauer der Solarmodule zu erhalten. Denn Verschmutzungen können die Lichtdurchlässigkeit der Glasabdeckung verringern und somit die Stromproduktion reduzieren. Außerdem können hartnäckige Flecken wie Vogelkot zu sogenannten Hotspots führen, die die Module überhitzen und beschädigen können. Schließlich kann eine saubere Anlage auch das Erscheinungsbild Ihres Hauses verbessern und den Wert Ihrer Immobilie steigern.
Die Ertragseinbußen durch Verschmutzungen können je nach Standort, Neigungswinkel, Umweltbedingungen und Art der Verunreinigung variieren. Laut verschiedenen Studien können sie zwischen 5 und 25 Prozent liegen¹². Das bedeutet, dass Sie durch eine regelmäßige Reinigung Ihrer Photovoltaik-Anlage nicht nur die Umwelt, sondern auch Ihren Geldbeutel schonen können.
Wie oft sollte man die Anlage reinigen?
Die Häufigkeit der Reinigung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Standort, der Dachneigung, der Umgebung und dem Wetter. Generell gilt: Je mehr Schmutzquellen es in der Nähe gibt, desto öfter sollte man die Anlage reinigen. Das gilt vor allem für Anlagen, die in der Nähe von landwirtschaftlichen Betrieben, Industriegebieten, Bahnstrecken oder stark befahrenen Straßen stehen. Auch wenn die Anlage unter Bäumen oder in der Nähe von Vogelbrutplätzen liegt, sollte man häufiger putzen.
Die Dachneigung spielt ebenfalls eine Rolle, denn je flacher das Dach ist, desto weniger kann der Regen den Schmutz abwaschen. Anlagen mit einer Neigung von weniger als 15 Grad sollten daher öfter gereinigt werden als solche mit einer steileren Neigung. Auch das Wetter hat einen Einfluss, denn bei langen Trockenperioden oder starkem Pollenflug kann sich mehr Schmutz ansammeln.
Eine pauschale Aussage über die optimale Reinigungsfrequenz ist daher schwierig. Experten empfehlen jedoch, die Anlage mindestens einmal im Jahr zu reinigen, idealerweise im Frühjahr, um die Anlage für die sonnenreiche Jahreszeit fit zu machen³⁴. Falls die Solarzellen häufiger und stärker verschmutzen, kann auch eine Reinigung im Turnus von drei bis vier Monaten angebracht sein⁵. Um den optimalen Zeitpunkt zu bestimmen, sollte man die Anlage regelmäßig kontrollieren und den Grad der Verschmutzung beurteilen.
Wie sollte man die Anlage reinigen?
Die Reinigung der Photovoltaik-Anlage kann entweder selbst durchgeführt oder einem Fachbetrieb überlassen werden. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile, die man abwägen sollte.
Wer seine Photovoltaik-Anlage selber reinigen will, sollte einige Punkte beachten, um die Anlage nicht zu beschädigen oder sich selbst zu gefährden. Folgende Tipps können dabei helfen:
– Die Reinigung sollte nur bei bedecktem Himmel oder in den Morgen- oder Abendstunden erfolgen, um eine Überhitzung der Module zu vermeiden.
– Die Reinigung sollte nur bei ausgeschalteter Anlage erfolgen, um einen Stromschlag zu vermeiden.
– Die Reinigung sollte nur mit geeigneter Schutzausrüstung erfolgen, wie zum Beispiel Handschuhen, festem Schuhwerk, Helm und Sicherheitsgurt.
– Die Reinigung sollte nur mit geeignetem Werkzeug erfolgen, wie zum Beispiel einer weichen Bürste, einem Mikrofasertuch, einem Teleskopwischer oder einem Gartenschlauch. Auf keinen Fall sollte man einen Hochdruckreiniger, einen Scheuerschwamm, eine Stahlwolle oder scharfe Reinigungsmittel verwenden, da diese die Module zerkratzen oder angreifen können.
– Die Reinigung sollte nur mit kalkarmem oder entmineralisiertem Wasser erfolgen, am besten Regenwasser aus der Regentonne oder der Zisterne. Kalkhaltiges Wasser kann Kalkflecken hinterlassen, die die Lichtdurchlässigkeit verringern können.
– Die Reinigung sollte immer von oben nach unten erfolgen, um ein Nachlaufen des Schmutzwassers zu vermeiden. Dabei sollte man immer in Längsrichtung der Module wischen, um keine Querstreifen zu erzeugen.
– Die Reinigung sollte immer gründlich erfolgen, um alle Verschmutzungen zu entfernen. Besonders auf die Ränder und die Zwischenräume der Module sollte man achten, da sich dort oft Schmutz ansammelt. Nach der Reinigung sollte man die Module gut abspülen und trocknen lassen.
Die Vorteile der Selbstreinigung sind, dass man keine zusätzlichen Kosten hat und die Anlage jederzeit reinigen kann. Die Nachteile sind, dass man viel Zeit und Mühe aufwenden muss und dass man die Anlage möglicherweise nicht richtig reinigt oder sogar beschädigt.
Fachbetriebsreinigung
Wer seine Photovoltaik-Anlage von einem Fachbetrieb reinigen lassen will, sollte sich vorher gut informieren, welchen Service der Betrieb anbietet und wie viel er dafür verlangt. Folgende Punkte können dabei helfen:
– Der Fachbetrieb sollte über eine entsprechende Qualifikation, Erfahrung und Referenzen verfügen, um eine fachgerechte Reinigung zu gewährleisten.
– Der Fachbetrieb sollte über eine entsprechende Haftpflichtversicherung verfügen, um eventuelle Schäden an der Anlage oder am Dach zu decken.
– Der Fachbetrieb sollte über eine entsprechende Ausrüstung verfügen, wie zum Beispiel eine Hebebühne, eine Reinigungsmaschine oder ein Osmosegerät, um eine effektive und schonende Reinigung zu ermöglichen.
– Der Fachbetrieb sollte über ein entsprechendes Reinigungsmittel verfügen, das für Photovoltaik-Anlagen geeignet ist und keine Rückstände hinterlässt.
– Der Fachbetrieb sollte über einen entsprechenden Reinigungsplan verfügen, der die optimale Reinigungsfrequenz und den optimalen Reinigungszeitpunkt berücksichtigt.
Die Vorteile der Fachbetriebsreinigung sind, dass man sich um nichts kümmern muss und dass man eine professionelle und sichere Reinigung erhält. Die Nachteile sind, dass man zusätzliche Kosten hat und dass man einen Termin mit dem Betrieb vereinbaren muss.
Die Kosten für eine Fachbetriebsreinigung können je nach Anbieter, Anlagengröße, Verschmutzungsgrad und Reinigungsmethode variieren. Laut verschiedenen Quellen liegen sie zwischen 1 und 3 Euro pro Quadratmeter¹²⁴. Das bedeutet, dass eine durchschnittliche Anlage mit 30 Quadratmetern zwischen 30 und 90 Euro pro Reinigung kostet. Um die Kosten zu senken, kann man sich nach einem Pauschalangebot oder einem Wartungsvertrag erkundigen.
Fazit
Die Reinigung der Photovoltaik-Anlage ist eine wichtige Maßnahme, um die Leistung und die Lebensdauer der Solarmodule zu erhalten. Je nach Standort, Neigungswinkel, Umgebung und Wetter kann die Anlage mehr oder weniger verschmutzen und somit Ertragseinbußen verursachen. Um dies zu vermeiden, sollte man die Anlage regelmäßig kontrollieren und reinigen, entweder selbst oder durch einen Fachbetrieb. Dabei sollte man immer schonende Reinigungsmittel und Werkzeuge verwenden, um die Anlage nicht zu beschädigen. Durch eine regelmäßige Reinigung kann man nicht nur die Umwelt, sondern auch seinen Geldbeutel schonen.